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Datenstrategie Guide: ROI, Struktur & C-Level-Commitment

Dieser Guide ist Ihr praxisnaher Fahrplan zur Datenstrategie. Basierend auf Projekten mit MediaPrint zeigen wir, wie Sie 70% Scheitern vermeiden, C-Level gewinnen und einen messbaren ROI erzielen.
von
Michael Hauschild
11.12.2025 14:35
5
Minuten Lesedauer
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Daten Strategie Universum
Abstrakte Form eines Pfades
Kostenloses ePaper

Der Fahrplan für daten­getrie­bene Trans­for­ma­tion

Das ePaper zeigt dir Strategien, Erfolgsbeispiele und eine Checkliste für den direkten Start in die digitale Zukunft.

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Als Co-Founder und Managing Partner von The Data Institute sehe ich täglich, wie Unternehmen an der gleichen Herausforderung scheitern: Sie sammeln Daten wie ein Segler seinen Kompass sammelt, aber wissen nicht, wie sie ihn lesen sollen. In meiner Beratungspraxis erlebe ich immer wieder, dass Unternehmen tonnenweise Daten haben, aber im Dunkeln tappen, wenn wichtige Entscheidungen anstehen.

Dieser Guide ist Ihr Fahrplan – basierend auf meiner Erfahrung aus zahlreichen Transformationsprojekten bei Unternehmen wie MediaPrint, HAAS und der FUNKE Mediengruppe. Ich zeige Ihnen, wie Sie eine robuste Datenstrategie entwickeln, die Ihr Unternehmen von der reinen Datensammlung hin zu echter, handlungsweisender Weisheit transformiert.

1. Was ist eine Datenstrategie? – Die Fundamente legen

1.1 Präzise Definition

Eine Datenstrategie ist der strategische Fahrplan für den erfolgreichen und zielgerichteten Einsatz von Daten in Unternehmen. Sie definiert präzise, wie Organisationen Daten sammeln, speichern, verwalten, analysieren und nutzen, um messbare Geschäftsziele zu erreichen und sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu sichern.

1.2 Abgrenzung: Datenstrategie vs. Datenmanagement

Stellen Sie sich die Datenstrategie als den Bauplan eines Architekten vor: Sie legt fest, warum und was gebaut wird, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen. Das Datenmanagement ist hingegen der operative Bauprozess: Es beschreibt, wie die Materialien (Daten) beschafft, gelagert und verarbeitet werden. Data Governance Frameworks implementieren, das die Regeln und Verantwortlichkeiten festlegt.

2. Warum eine Datenstrategie unerlässlich ist – Nutzen und Risiken

Eine klar definierte Datenstrategie entscheidet darüber, ob Ihre Daten ein ungenutzter Kostenfaktor oder ein entscheidender Werttreiber sind.

2.1 Der geschäftliche Nutzen einer Datenstrategie

Die Implementierung einer durchdachten Strategie schaltet das volle Potenzial Ihrer Daten frei: Sie treffen fundiertere strategische Entscheidungen auf Basis vertrauenswürdiger Daten statt Bauchgefühl, reagieren schneller auf Marktveränderungen als Ihre Konkurrenz, gewinnen ein tiefes Verständnis für Ihre Kunden und steigern durch Automatisierung die Effizienz erheblich. Zudem ermöglichen Ihre Daten die Entwicklung innovativer, datengetriebener Geschäftsmodelle.

2.2 Die Risiken ohne Datenstrategie

Unternehmen ohne strategische Datensteuerung konfrontieren sich mit erheblichen Problemen, die ich in unserer Beratungspraxis täglich beobachte: Unvollständige, fehlerhafte Daten führen zu falschen Geschäftsentscheidungen nach dem Prinzip "Garbage In, Garbage Out". Ohne klaren Plan fehlen Anreize für Datenkompetenz, wertvolle Potenziale bleiben ungenutzt, und Silodenken verhindert eine 360-Grad-Sicht auf Ihr Unternehmen.

2.3 Messbare Erfolge aus der Praxis

Die Zahlen sprechen für sich: Bei MediaPrint reduzierten wir manuelle Reporting-Aufwände um über 40% und etablierten eine über 90%ige Akzeptanzrate durch unser Data Champions Programm. HAAS verbesserte die Prognosegenauigkeit um 15% und steigerte die Marketing-Effizienz erheblich. Ein regionaler Verlag konnte die Reporterstellung um 65% verkürzen und die Conversion-Rate um 28% steigern. Diese Ergebnisse zeigen das konkrete Potenzial einer durchdachten Datenstrategie.

2.4 ROI-Beispielrechnung: Vom Investment zur Amortisation

Der Return on Investment (ROI) einer Datenstrategie ist keine theoretische Rechenübung – er manifestiert sich konkret in messbaren Effizienzgewinnen und neuen Umsatzpotenzialen. Unsere Projekterfahrung zeigt: Mittelständische Unternehmen erzielen typischerweise einen ROI zwischen 200–400% innerhalb von 18–24 Monaten. In Einzelfällen, wie bei einem E-Commerce-Kunden, dokumentierten wir sogar einen 491% ROI in nur 12 Monaten.

Wo entsteht der messbare Wert?

Die Rentabilität einer Datenstrategie speist sich aus drei Hauptquellen, die wir in unseren Projekten systematisch erfassen und optimieren:

Nutzenfaktor Konkrete Ergebnisse aus unserer Praxis Monetärer Wert (Benchmark)
Effizienz & Zeitersparnis Bei MediaPrint reduzierten wir den manuellen Aufwand für Reports um bis zu 87% – von täglich 4 Stunden auf nur 30 Minuten. Das entspricht einer eingesparten Vollzeitstelle im Reporting-Team. Die Automatisierung von Reporting-Prozessen spart durchschnittlich 15–25 Stunden pro Woche – bei einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 55.000 € entspricht dies einem Gegenwert von ca. 35.000–45.000 € pro Jahr.
Umsatzsteigerung Ein regionaler Verlag erzielte durch datengestützte Optimierung eine 28% höhere Conversion-Rate – in nur 10 Wochen. Bei Regionalverlag führten präzisere Prognosen zu einem 34% Umsatzplus im ersten Jahr. Laut McKinsey erzielen Unternehmen, die umfassend Kundenanalysen einsetzen, 126% mehr Gewinn als ihre Wettbewerber. Selbst eine konservative Umsatzsteigerung von 5–10% bedeutet für ein Unternehmen mit 10 Mio. € Jahresumsatz ein Plus von 500.000–1.000.000 €.
Qualität & Risikoreduktion Verbesserung der Prognosegenauigkeit (z.B. Absatz und Werbemarkt) um 15% und Reduktion von Dateninkonsistenzen um 60%. Der Datenqualitäts-Score stieg in einem Projekt von 65% auf 87%. Vermeidung kostspieliger Fehlentscheidungen durch das GIGO-Prinzip ("Garbage In, Garbage Out"). Fehlbestände oder Überproduktion aufgrund falscher Prognosen kosten den deutschen Mittelstand jährlich Millionenbeträge – präzisere Daten reduzieren dieses Risiko signifikant.

Investment-Benchmark: Was kostet eine professionelle Datenstrategie?

Die Strategieentwicklung liegt bei mittelständischen Unternehmen typischerweise zwischen 20.000–50.000 Euro, abhängig von Unternehmensgröße, Komplexität der Datenlandschaft und Reifegrad. Diese Investition umfasst:

  • Ist-Analyse und Data Maturity Assessment
  • Strategieentwicklung mit priorisierten Maßnahmen
  • Roadmap-Erstellung mit Quick Wins und langfristigen Initiativen
  • Governance-Framework (Rollen, Prozesse, Verantwortlichkeiten)
  • Change Management-Konzept zur kulturellen Verankerung

Wann amortisiert sich die Investition?

Angesichts des dokumentierten ROIs ist die Amortisation oft bereits innerhalb der ersten 12 Monate abgeschlossen. Ein typisches Szenario bei einem mittelständischen Unternehmen mit 50 Mitarbeitern:

  • Investment: 28.000 € für Strategieentwicklung
  • Jahresnutzen nach Implementierung:
    • Zeitersparnis durch Automatisierung: 38.000 €
    • Umsatzsteigerung von 5%: 250.000 € (bei 5 Mio. € Umsatz)
    • Vermeidung von Fehlentscheidungen: 15.000 €
  • Gesamt-Jahresnutzen: 303.000 €
  • ROI nach 12 Monaten: 982%

Diese Beispiel-Rechnung zeigt: Eine durchdachte Datenstrategie ist keine Kostenstelle, sondern ein Investment mit messbarer Rendite, das sich selbst finanziert und darüber hinaus nachhaltigen Wert schafft.

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3. Kernelemente einer erfolgreichen Datenstrategie

Eine robuste Datenstrategie besteht aus sieben miteinander verknüpften Bausteinen:

3.1 Strategische Vision & Ziele: Von der Unternehmensstrategie zur Datenstrategie

Ihre Datenstrategie kann nur so erfolgreich sein wie ihre Verankerung in der Unternehmensstrategie. Aus meiner Erfahrung bei The Data Institute scheitern 70% aller Datenstrategien nicht an der Technologie, sondern an fehlender strategischer Anbindung und mangelndem Commitment der Führungsebene.

Warum die strategische Vision entscheidend ist

Eine Datenstrategie darf kein isoliertes IT-Projekt sein – sie muss als Top-Management-Initiative direkt aus Ihren übergeordneten Geschäftszielen abgeleitet werden. Nur so schaffen Sie die nötige Legitimation für Investitionen, Ressourcen und den tiefgreifenden Kulturwandel, den eine datengetriebene Transformation erfordert.

Die drei Ebenen strategischer Verankerung:

1. Top-Down-Legitimation (C-Level)
Die strategische Vision muss vom C-Level klar kommuniziert und vorgelebt werden. Bei MediaPrint war der Wendepunkt nicht die Technologie, sondern die Entscheidung der Geschäftsführung, Daten als strategischen Kompass zu etablieren und dies in jeder Town Hall zu betonen.

2. Mittel-Ebene-Übersetzung (Abteilungsleiter)
Führungskräfte auf mittlerer Ebene übersetzen die Vision in konkrete Ziele für ihre Teams. Bei einem Regionalverlag definierten Abteilungsleiter eigene KPIs, die sich direkt aus der Datenstrategie ableiteten – etwa "15% präzisere Bestandsprognosen" für die Logistik.

3. Bottom-Up-Akzeptanz (Mitarbeiter)
Die operative Ebene muss verstehen, warum Daten wichtig sind und wie sie ihnen die tägliche Arbeit erleichtern. Unser Data Champions Programm (siehe Kapitel 3.4) schafft diese Brücke von unten nach oben.

SMART-Ziele: Von der Vision zur Messbarkeit

Allgemeine Absichtserklärungen wie "Wir wollen datengetrieben werden" scheitern in der Praxis. Stattdessen brauchen Sie SMART-Ziele (Specific, Measurable, Achievable, Relevant, Time-bound), die direkt mit Geschäftszielen verknüpft sind:

Praxis-Beispiele für strategische Datenziele:

Kundenzufriedenheit steigern:
→ Ziel: 15% Steigerung der Kundenzufriedenheit durch personalisierte Kommunikation innerhalb von 12 Monaten
→ Messbar durch: NPS-Score, Wiederbestellrate, Supportanfragen

Effizienz erhöhen:
→ Ziel: 10% Kostensenkung in der Logistik durch datenbasierte Routenoptimierung innerhalb von 9 Monaten
→ Messbar durch: Transportkosten pro Lieferung, Lieferzeit, CO₂-Ausstoß

Umsatz steigern:
→ Ziel: 28% höhere Conversion-Rate durch datengestützte Content-Optimierung innerhalb von 10 Wochen (wie bei einem unserer Verlags-Kunden erreicht)
→ Messbar durch: Conversion-Rate, durchschnittlicher Warenkorbwert, Customer Lifetime Value

Risiko reduzieren:
→ Ziel: 60% Reduktion von Dateninkonsistenzen zur Vermeidung von Fehlentscheidungen innerhalb von 6 Monaten
→ Messbar durch: Datenqualitäts-Score (von 65% auf 87%, wie in einem unserer Projekte erreicht)

Das unentbehrliche Commitment der C-Ebene

Eine Datenstrategie Beratung ohne aktives C-Level-Commitment ist zum Scheitern verurteilt. Aus unserer Praxis wissen wir: Wenn der CEO nicht hinter der Initiative steht, versandet sie im operativen Tagesgeschäft.

Was C-Level-Commitment konkret bedeutet:

1. Strategische Verankerung
Die Datenstrategie muss in der Unternehmensstrategie explizit verankert sein – nicht als Anhang, sondern als integraler Bestandteil. Bei MediaPrint wurde die Datenstrategie Teil des Strategieplans 2024-2027 und in allen Führungsgremien diskutiert.

2. Ressourcen-Commitment
Das Top-Management muss Budget, Personal und Zeit für die Transformation bereitstellen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, externe Expertise einzubinden, wenn interne Ressourcen nicht ausreichen (siehe Kapitel 4.3).

3. Vorleben der Vision
Führungskräfte müssen selbst mit gutem Beispiel vorangehen und ihre eigenen Entscheidungen auf Daten stützen. Wenn der CFO weiterhin nach "Bauchgefühl" entscheidet, wird die Belegschaft die Datenstrategie nicht ernst nehmen.

4. Kommunikation und Change Management
Der CEO muss die Vision regelmäßig kommunizieren – in Town Halls, Newsletters und persönlichen Gesprächen. Bei unseren erfolgreichsten Projekten sprach die Geschäftsführung mindestens einmal pro Quartal über Fortschritte und Quick Wins der Datenstrategie.

TDI-Erfahrung aus der Praxis:

In unserer Beratungspraxis beobachten wir immer wieder: 70% der intern entwickelten Strategien scheitern an mangelnder Objektivität und fehlendem C-Level-Commitment. Die häufigsten Gründe:

  • Politische Widerstände: Abteilungsleiter blockieren die Strategie, weil sie Machtverlust befürchten
  • Fehlende Neutralität: Interne Teams können sich nicht gegen mächtige Stakeholder durchsetzen
  • Unklare Prioritäten: Ohne externes Mandat bleibt unklar, wer entscheidet, wenn Konflikte entstehen

Unsere Lösung: Als externer Partner moderieren wir den Strategieprozess neutral, sichern das C-Level-Commitment durch strukturierte Workshops und schaffen Verbindlichkeit durch klare Meilensteine und Verantwortlichkeiten (siehe Kapitel 3.7).

Sie möchten strategische Datenziele definieren, die wirklich zu Ihrer Unternehmensstrategie passen?

Vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch, in dem wir gemeinsam Ihre Vision in messbare SMART-Ziele übersetzen.

3.2 Data Governance und Compliance: Vom Regelwerk zum Werttreiber

Data Governance wird oft missverstanden als bürokratisches Regelwerk, das Innovation bremst. Das Gegenteil ist der Fall: Gut implementierte Governance ist der Enabler für schnelle, fundierte Entscheidungen und das Fundament jeder erfolgreichen Datenstrategie.

Was ist Data Governance wirklich?

Data Governance schafft Vertrauen in Ihre Daten durch klare Spielregeln für den gesamten Datenlebenszyklus – von der Erfassung über die Speicherung bis zur Nutzung und Löschung. Sie definiert:

  • WER ist für welche Daten verantwortlich? (Rollen: Data Owner, Data Steward, Data Custodian)
  • WAS darf mit den Daten gemacht werden? (Zugriffsrechte, Nutzungsrichtlinien)
  • WIE werden Datenqualität und Compliance sichergestellt? (Prozesse, Standards, Kontrollen)
  • WARUM gelten bestimmte Regeln? (Compliance, Risikomanagement, Geschäftsziele)

Governance als Werttreiber, nicht als Bremse

Der entscheidende Paradigmenwechsel: Governance ist kein Kostenfaktor, sondern ein Investition in Geschwindigkeit und Qualität. Hier die messbaren Business-Vorteile:

1. Beschleunigte Analytik

Problem ohne Governance: Analysten verbringen 60-80% ihrer Zeit mit Datenbereinigung und Diskussionen über "Welche Zahlen sind richtig?"

Lösung mit Governance: Bei MediaPrint reduzierten wir durch klare Data-Ownership und zentrale Datenqualitätsstandards die Reporting-Zeit um 87% – von 4 Stunden auf 30 Minuten täglich.

Business Value: Analysten können sich auf Insights statt auf Datenpflege konzentrieren → schnellere Time-to-Insight.

2. Fundierte Entscheidungen

Problem ohne Governance: Bei MediaPrint existierten Verkaufszahlen in verschiedenen Systemen mit unterschiedlichen Werten – endlose Diskussionen und Misstrauen waren die Folge.

Lösung mit Governance: Durch ein zentrales Data Warehouse als "Single Point of Truth" (SSOT) wurden strategische Diskussionen auf Faktenbasis möglich und Datensilos effektiv überwunden.

Business Value: Entscheidungen basieren auf vertrauenswürdigen Daten statt auf politischen Machtspielen → bessere Ergebnisse (siehe Case Study "Von Datensilos zur strategischen Schatzkammer").

3. Risikominimierung und Compliance

Problem ohne Governance: DSGVO-Verstöße, Datenlecks und Compliance-Risiken können Millionen kosten.

Lösung mit Governance: Klare Prozesse für Datenzugriff, Löschfristen und Einwilligungsmanagement schützen vor rechtlichen Risiken.

Business Value: Vermeidung von Bußgeldern (bis zu 4% des Jahresumsatzes nach DSGVO) und Reputationsschäden.

4. Skalierbarkeit und Effizienz

Problem ohne Governance: Jede neue Datenquelle erfordert manuelle Integration, Qualitätsprüfung und Abstimmung → langsames Wachstum.

Lösung mit Governance: Standardisierte Prozesse für Datenintegration und -qualität ermöglichen schnelles Onboarding neuer Datenquellen.

Business Value: Neue Use Cases können in Wochen statt Monaten implementiert werden (siehe Kapitel 3.3.1 zum Modern Data Stack).

Die zentralen Rollen in der Data Governance

Erfolgreiche Governance lebt von klaren Verantwortlichkeiten. Die drei Kern-Rollen im TDI-Framework:

1. Data Owner (Strategische Verantwortung)

Rolle: Trägt die strategische Verantwortung für einen bestimmten Datensatz (z.B. Kundendaten, Finanzdaten, Produktdaten).

Aufgaben:

  • Definiert, wer Zugriff auf "seine" Daten hat
  • Stellt sicher, dass Datenqualitätsstandards erfüllt werden
  • Genehmigt neue Use Cases für "seine" Daten
  • Verantwortet Compliance (z.B. DSGVO-Konformität)

Beispiel aus der Praxis: Bei MediaPrint wurde der Leiter Vertrieb zum Data Owner für alle Verkaufsdaten ernannt. Er entschied, welche Abteilungen Zugriff bekommen und welche Kennzahlen im zentralen Dashboard erscheinen.

2. Data Steward (Operative Verantwortung)

Rolle: Setzt die Vorgaben des Data Owners operativ um und ist zuständig für die tägliche Datenqualität.

Aufgaben:

  • Pflegt Metadaten (Beschreibungen, Definitionen, Glossare)
  • Überwacht Datenqualitäts-Metriken
  • Koordiniert Datenbereinigungen
  • Ist Ansprechpartner für Fragen zu "seinen" Daten

Beispiel aus der Praxis: Bei MediaPrint wurden Data Stewards in jedem Fachbereich etabliert – sie waren die "Übersetzer" zwischen Business und Data Team und sorgten dafür, dass Produktdaten aktuell und vollständig waren.

3. Data Tech Owner (Technische Verantwortung)

Rolle: Verantwortet die technische Infrastruktur und Sicherheit der Datenspeicherung.

Aufgaben:

  • Implementiert technische Zugriffsrechte
  • Sichert Datenbanken und Backups
  • Stellt Performance und Verfügbarkeit sicher
  • Sorgt für technische Compliance (z.B. Verschlüsselung)

Beispiel aus der Praxis: Das IT-Team fungiert typischerweise als Data Custodian und setzt die vom Data Owner definierten Regeln technisch um.

Governance-Framework: Die vier Säulen

Ein effektives Governance-Framework besteht aus vier ineinandergreifenden Elementen:

1. Richtlinien und Standards
→ Dokumentierte Regeln für Datenqualität, Datenzugriff, Datennutzung
→ Beispiel: "Kundendaten dürfen nur für explizit genehmigte Marketing-Zwecke genutzt werden"

2. Prozesse und Workflows
→ Standardisierte Abläufe für Datenbereinigung, -integration, -freigabe
→ Beispiel: "Neue Datenquellen durchlaufen einen 3-stufigen Qualitätsprüfungsprozess"

3. Rollen und Verantwortlichkeiten
→ RACI-Matrix: Wer ist Responsible, Accountable, Consulted, Informed?
→ Beispiel: "Der Data Owner ist Accountable für Datenqualität, der Data Steward ist Responsible"

4. Metriken und Monitoring
→ KPIs zur Überwachung der Governance-Wirksamkeit
→ Beispiel: "Datenqualitäts-Score von 65% auf 87% innerhalb von 6 Monaten" (wie in einem unserer Projekte erreicht)

Praxis-Tipp: Governance pragmatisch starten

Viele Unternehmen scheitern, weil sie Governance als Big-Bang-Projekt aufsetzen und sofort perfekte Regelwerke schaffen wollen. Unser "Iteration-First"-Ansatz:

Phase 1 (Wochen 1-4): Definieren Sie die 3 wichtigsten Datensätze (z.B. Kundendaten, Verkaufsdaten, Produktdaten) und ernennen Sie Data Owner

Phase 2 (Wochen 5-8): Etablieren Sie für diese 3 Datensätze einfache Qualitätsregeln und Zugriffsrechte

Phase 3 (Wochen 9-12): Messen Sie den Erfolg (Datenqualitäts-Score, Time-to-Insight) und erweitern Sie schrittweise auf weitere Datensätze

Vorteil: Sie erzielen Quick Wins (siehe Kapitel 2.3), statt 12 Monate in Theorie zu investieren.

Sie möchten ein pragmatisches Governance-Framework für Ihr Unternehmen aufbauen? Vereinbaren Sie ein Expertengespräch, in dem wir gemeinsam Ihre ersten Data Owner definieren. Oder lesen Sie mehr über unsere Data Governance Beratung Leistungen.

3.3 Technologische Infrastruktur & Architektur

Das Ziel ist die Schaffung eines "Single Point of Truth" (SSOT). Bei MediaPrint existierten Verkaufszahlen in verschiedenen Systemen mit unterschiedlichen Werten – endlose Diskussionen und Misstrauen waren die Folge. Durch ein zentrales Data Warehouse als SSOT wurden strategische Diskussionen auf Faktenbasis möglich und Datensilos effektiv überwunden. Sehen Sie hierzu unsere Case Study Von Datensilos zur strategischen Schatzkammer

Architektur-Entscheidungsbaum: Welche Struktur passt zu Ihnen?

Im TDI-Framework bildet die Architektur die dritte Säule neben Kultur und Organisation. Während Kultur das "WARUM" (die Veränderungsbereitschaft) und Organisation das "WER" (Rollen, Verantwortlichkeiten) definiert, legt die Architektur das "WOMIT" fest – welche grundsätzliche technologische Struktur Ihre Datenstrategie trägt.

Die Wahl der richtigen Architektur ist keine rein technische Entscheidung, sondern eine strategische Weichenstellung: Sie bestimmt, wie schnell Sie Ergebnisse sehen, wie flexibel Sie auf neue Anforderungen reagieren können und letztlich, ob Ihre Datenstrategie den gewünschten ROI (siehe Kapitel 2.4) liefert.

Die drei dominanten Architektur-Paradigmen im Überblick

Der Markt bietet heute drei etablierte Ansätze, die sich grundlegend in ihrer Philosophie unterscheiden. Basierend auf unseren Projekterfahrungen mit Unternehmen wie MediaPrint, Share, Haas und weiteren mittelständischen Kunden haben wir die Kerncharakteristika systematisch erfasst:

Architektur Strategisches Ziel Wann ist dieser Ansatz richtig?
Modern Data Stack Zentrale "Single Source of Truth", schnelle Time-to-Value, iterative Entwicklung. Ideal für den Mittelstand oder Unternehmen, die eine einheitliche Datengrundlage zur Konsistenz benötigen (z.B. konsistente Finanz- und Vertriebskennzahlen).

Praxisbeispiel MediaPrint: 87% Zeitersparnis, 94% Akzeptanzrate, MVP nach 8 Wochen.

Praxisbeispiel Regionalverlag: 34% Umsatzsteigerung im ersten Jahr.
Data Mesh Dezentralisierung, Fachdomänen-Hoheit, Skalierung bei hoher Autonomie. Wenn zentrale BI-Teams zum Engpass werden und die Organisation bereits hohe Data Literacy aufweist (siehe Kapitel 3.1).

Geeignet für Konzerne mit autonomen Geschäftsbereichen, die Datenprodukte eigenverantwortlich entwickeln wollen.

Voraussetzung: Reife Governance, föderierte Führung, ausreichend Ressourcen.
Data Fabric Intelligente Vernetzung von Altsystemen ohne große Migration. Wenn die Systemlandschaft extrem heterogen ist (10+ Legacy-Systeme, diverse Silos) und eine vollständige Migration technisch oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Einsatz: Stark regulierte Branchen oder Unternehmen mit historisch gewachsenen IT-Landschaften.

TDI-Empfehlung: Der "Iteration-First"-Ansatz für den Mittelstand

Aus unserer Beratungspraxis empfehlen wir für mittelständische Unternehmen in 80% der Fälle den Modern Data Stack als Einstiegsarchitektur. Warum? Weil er perfekt zu unserem "Iteration-First"-Prinzip passt:

Statt 18 Monate zu perfektionieren:

  • ✅ MVP in 8 Wochen starten
  • ✅ Nutzen validieren und Quick Wins erzielen (siehe Kapitel 2.3)
  • ✅ Schrittweise erweitern basierend auf echten Anforderungen

Die strategischen Vorteile:

  • Schneller ROI: Neue Use Cases in Wochen statt Monaten (Amortisation oft innerhalb 12 Monaten, siehe Kapitel 2.4)
  • Flexibilität: Modulare Struktur erlaubt organisches Wachstum
  • Kosteneffizienz: Pay-as-you-go statt hohe Upfront-Investitionen
  • Kulturelle Akzeptanz: Sichtbare Erfolge überzeugen Skeptiker (siehe Kapitel 3.1)

Entscheidungshilfe: Drei Fragen für Ihre Architektur-Wahl

Nutzen Sie diese pragmatischen Leitfragen, um die richtige Architektur für Ihre Ausgangslage zu identifizieren:

1. Wie komplex ist Ihre Systemlandschaft?

→ Sehr heterogen (10+ Legacy-Systeme, diverse Silos)?
Data Fabric (Vernetzung ohne Migration)

→ Überschaubar (moderne SaaS-Tools, <5 Kernsysteme)?
Modern Data Stack (schnelle Integration)

2. Wie ist Ihre Governance-Reife?

→ Im Aufbau, zentrale Koordination gewünscht?
Modern Data Stack (zentrale Governance mit Flexibilität)

→ Hochgradig dezentral, autonome Fachbereiche mit Data-Expertise?
Data Mesh (Domain Ownership)

3. Wie schnell brauchen Sie Ergebnisse?

→ Schnelle Wins zur Akzeptanzförderung (siehe Quick Wins in Kapitel 2.3)?
Modern Data Stack (MVP in 8 Wochen)

→ Langfristige Transformation (12-24 Monate)?
Data Mesh oder Data Fabric

Praxis-Beispiel: MediaPrint – Vom Excel-Chaos zum Modern Data Stack

Bei MediaPrint implementierten wir einen Modern Data Stack nach dem Drei-Säulen-Prinzip:

Säule 1 – Kultur: Data Literacy Workshops und "Data Champions"-Programm schufen Akzeptanz (94% Adoption).

Säule 2 – Organisation: Klare Rollen (Data Stewards, Data Owners) etablierten Verantwortlichkeiten.

Säule 3 – Architektur: Der Modern Data Stack ermöglichte in bestimmten Bereichen eine 87% Zeitersparnis.

Der Schlüssel: Wir starteten nicht mit dem "perfekten" System, sondern mit einem funktionierenden MVP nach 8 Wochen, das sofort Mehrwert lieferte und dann iterativ erweitert wurde.

3.4 Datenkultur und Data Literacy: Die kulturelle Transformation als Erfolgsfaktor

Technologie und Governance allein reichen nicht aus – ohne eine datengetriebene Kultur bleiben selbst die besten Strategien auf dem Papier. Aus meiner Erfahrung bei The Data Institute ist die kulturelle Transformation oft die größte Herausforderung und gleichzeitig der entscheidende Hebel für nachhaltigen Erfolg.

Warum Kultur über Technologie entscheidet

Studien belegen: Bis zu 70% aller BI-Projekte scheitern – nicht an der Technologie, sondern an der menschlichen Komponente. Die beste Datenstrategie und die fortschrittlichste Architektur sind wertlos, wenn:

  • Mitarbeiter weiterhin nach "Bauchgefühl" statt nach Daten entscheiden
  • Abteilungen ihre Daten horten statt zu teilen (Silodenken)
  • Führungskräfte die Transformation nicht vorleben
  • Mitarbeiter Angst vor Veränderung haben und neue Tools ablehnen

Die häufigsten kulturellen Hürden:

1. Angst vor Veränderung
Mitarbeiter fürchten Überforderung durch neue Tools oder sehen Datentransparenz als Bedrohung ("Werden Fehler jetzt sichtbar?").

2. Fehlendes Datenverständnis (Data Literacy)
Viele sehen Daten nicht als Wert, sondern als Last oder reine IT-Aufgabe. Es mangelt an Wissen über Datenherkunft, -qualität und -bedeutung.

3. Silodenken
Abteilungen arbeiten isoliert, Daten werden nicht geteilt: "Das sind meine Zahlen!"

4. "Bauchgefühl" vs. datenbasierte Entscheidungen
In traditionellen Bereichen basierte Entscheidungsfindung lange auf Intuition: "Ich weiß nach 20 Jahren, was unsere Kunden wollen" – Daten werden nur selektiv genutzt, wenn sie bestehende Annahmen bestätigen.

5. Mangelnde Unterstützung durch Führungskräfte
Wenn das Top-Management die Transformation nicht vorlebt, verpuffen Initiativen im Sand.

Die drei Säulen der kulturellen Transformation

Basierend auf unserem TDI-Framework und Erfahrungen aus Projekten wie MediaPrint (94% Akzeptanzrate) haben wir einen 3-Säulen-Ansatz entwickelt:

Säule 1: Change Management – Menschen mitnehmen

Transparente Kommunikation:
Mitarbeiter müssen das "WHY" verstehen – den Sinn und Zweck der Transformation. Bei MediaPrint führten wir regelmäßige "Data Updates" in Town Halls ein, in denen die Geschäftsführung über Fortschritte und Quick Wins sprach.

Nutzenorientiertes Storytelling:
Zeigen Sie, wie Daten bereits erfolgreich waren oder zukünftig Probleme lösen: "Dank datengestützter Analyse konnten wir die Reporterstellung um 65% verkürzen – ihr bekommt Zeit für strategische Aufgaben zurück."

Einbindung und Partizipation:
Wer Teil der Lösung ist, wird zum Befürworter. Binden Sie Mitarbeiter frühzeitig in die Konzeptionsphase ein und etablieren Sie Feedback-Schleifen.

Säule 2: Data Literacy – Befähigung auf allen Ebenen

Data Literacy ist die Fähigkeit, Daten zu lesen, zu verstehen, zu interpretieren und anzuwenden. Ohne diese Kompetenz bleibt jede Datenstrategie wirkungslos.

Modulare Schulungsprogramme:
Nicht jeder braucht ein Data-Science-Bootcamp. Konzipieren Sie zielgruppenspezifische Trainings:

  • Führungskräfte: Strategische Datennutzung, KPI-Interpretation, datenbasierte Entscheidungsfindung
  • Fachabteilungen: Hands-on mit realen Unternehmensdaten, z.B. "Wie lese ich mein Dashboard?"
  • Datenteams: Technische Trainings zu Tools, Datenmodellierung, Best Practices

Praxisbeispiel MediaPrint:
Unsere Data Literacy Workshops führten zu unerwarteten Aha-Momenten: Redakteure entdeckten, dass bestimmte Artikel-Formate 3x mehr Engagement erzeugten – eine Erkenntnis, die sie sofort in ihrer täglichen Arbeit umsetzten.

Inhouse-Schulungen:
Externe Trainings sind generisch – Inhouse-Schulungen mit realen Unternehmensdaten sind relevanter und praxisnäher.

Säule 3: Data Champions – Multiplikatoren etablieren

Das Data Champions Programm ist unser bewährtes Erfolgsrezept für kulturelle Verankerung. Champions sind Brückenbauer zwischen Fachbereichen und Datenteams – sie sprechen die Sprache beider Welten.

Wie funktioniert das Data Champions Programm?

1. Identifikation:
Suchen Sie in jeder Abteilung datenaffine Mitarbeiter, die Interesse an Daten haben (müssen keine Experten sein!).

2. Befähigung:
Schulen Sie Champions intensiver als andere Mitarbeiter – sie bekommen tiefere Einblicke in Datentools, Governance und Use Cases.

3. Multiplikation:
Champions fungieren als erste Anlaufstelle für Fragen in ihren Abteilungen, organisieren interne Workshops und teilen Best Practices.

4. Anerkennung:
Würdigen Sie Champions öffentlich – z.B. in Town Halls, Newslettern oder durch spezielle Titel ("Data Ambassador").

Praxis-Erfolg MediaPrint:
Das Data Champions Programm führte zu einer beeindruckenden 94%igen Akzeptanzrate – Champions wurden zu wichtigen Übersetzern und Überzeugern, die Skepsis abbauten und Begeisterung weckten.

Die Rolle der Führungskräfte: Vorbild, Kommunikator, Ermöglicher

Die Transformation muss von oben gelebt werden. Fehlt das Vorbildverhalten des Top-Managements, scheitern digitale Projekte häufig.

Was Führungskräfte konkret tun müssen:

1. Konsequente datengestützte Entscheidungsfindung
Führungskräfte müssen selbst mit gutem Beispiel vorangehen: "Wir treffen strategische Entscheidungen grundsätzlich nicht ohne datenbasierte Entscheidungsvorlagen."

2. Regelmäßige Kommunikation der Vision
Klarheit und Wiederholung sind entscheidend – in Town Halls, Newsletters, persönlichen Gesprächen: "Warum ist diese Transformation wichtig für unsere Zukunft?"

3. Aktive Unterstützung
Zeigen Sie Präsenz bei Dateninitiativen, stellen Sie Ressourcen bereit und beseitigen Sie Hindernisse.

4. Anerkennung und Belohnung
Feiern Sie Erfolge, würdigen Sie Mitarbeiter, die datengetriebene Ansätze erfolgreich umsetzen – das schafft positive Verstärkung.

Praxis-Tipp aus unseren Projekten:
Eine offene Kultur, in der Akzeptanz und Wunsch zum Change im Management vorhanden sind, ist die Voraussetzung dafür, eine datengetriebene Denkweise im gesamten Unternehmen zu verankern.

Quick Wins: Sichtbare Erfolge als Katalysator

Nichts überzeugt mehr als messbarer Erfolg. Beginnen Sie mit überschaubaren Pilotprojekten, die innerhalb von 2-3 Monaten klare, positive Ergebnisse liefern (siehe Kapitel 2.3).

Beispiele, die inspirieren:

  • Ein Regionalverlag konnte durch datengestützte Arbeit die Reporterstellung um 65% reduzieren und die Conversion-Rate um 28% steigern
  • MediaPrint reduzierte manuelle Reporting-Aufwände um beeindruckende 87%

Warum Quick Wins so wichtig sind:

  • Sie bauen Vertrauen auf und widerlegen Skepsis
  • Sie schaffen Momentum für weitere Projekte
  • Sie liefern Business Cases für zusätzliche Investitionen
  • Sie fördern kulturelle Akzeptanz (siehe Kapitel 3.1)

Motivation und Befähigung: Das Zusammenspiel von Autonomie, Mastery und Purpose

Das zentrale Konzept zur Motivation von Mitarbeitern basiert auf drei Faktoren:

1. Autonomie: Mitarbeiter brauchen Handlungsspielraum, um selbst mit Daten zu arbeiten (Self-Service Analytics)
2. Mastery: Mitarbeiter wollen Kompetenz aufbauen und besser werden (Data Literacy Trainings)
3. Purpose (Sinnhaftigkeit): Mitarbeiter müssen verstehen, warum ihre Arbeit wichtig ist (Verbindung zu Unternehmenszielen)

Praxis-Erkenntnis:
Mitarbeiter, denen diese drei Faktoren gegeben werden, gehen über grundlegende Aufgaben hinaus – sie werden zu aktiven Gestaltern der Datenstrategie.

Lernkultur etablieren: Kontinuierliche Verbesserung als Prinzip

Eine Lernkultur ist essenziell für nachhaltigen Erfolg. Fördern Sie diese durch:

1. Kontinuierliche Verbesserung:
Die Einführung von Data Science fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Eine offene und agile Kultur fördert die Bereitschaft zur Anpassung.

2. Strukturierte Lernpfade:
Bieten Sie Wege zum Kompetenzaufbau für alle Ebenen an – vom Einsteiger zum Advanced User.

3. Experimentierfreude:
Schaffen Sie einen sicheren Raum, in dem neue Ideen ausprobiert und Fehler als wertvolle Lernchancen begriffen werden.

4. Wissensaustausch & Mentoring:
Etablieren Sie regelmäßige Knowledge-Sharing-Sessions und Mentoring-Programme, um Wissenstransfer zu fördern.

Sie möchten eine datengetriebene Kultur in Ihrem Unternehmen etablieren? Erfahren Sie mehr über unser Data Champions Programm oder vereinbaren Sie ein Expertengespräch, in dem wir gemeinsam einen Change Management-Plan für Ihre Organisation entwickeln.

Mehr zum Thema kulturelle Transformation lesen Sie in unserem Deep-Dive Guide: "Das digitale Mindset etablieren: Veränderungsmanagement als Herzstück einer datengetriebenen Unternehmenskultur"

3.5 Datenquellen und Datenmanagement

Die Identifikation aller relevanten Datenquellen und die Sicherstellung der Datenqualität sind grundlegende Aufgaben. Es ist entscheidend, nicht mit Rohdaten zu arbeiten – erst durch klare Datenmodelle und Bereinigungsprozesse schaffen Sie eine verlässliche Grundlage. Die Organisation und Qualitätssicherung dieser Daten wird durch Ihre Data Governance (siehe Kapitel 3.2) sichergestellt.

3.6 Datenanalyse und Use Cases

Beginnen Sie immer mit dem Geschäftsproblem, nicht mit der Technologie. Die Priorisierung von Use Cases mit dem größten Mehrwert ist entscheidend, um einen schnellen ROI zu erzielen (siehe Kapitel 2.4). Bauen Sie analytische Fähigkeiten schrittweise aus: von deskriptiver Analyse (Was ist passiert?) bis hin zur prädiktiven Analyse (Was wird passieren?).

3.7 Initiativen und Roadmap

Brechen Sie strategische Ziele in konkrete Projekte mit definierten Meilensteinen, Verantwortlichkeiten und KPIs herunter. Die Umsetzung und Verankerung dieser Roadmap erfolgt idealerweise über unseren erprobten 5-Stufen-Prozess (siehe Kapitel 5.2).

4. Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementierung

Aus meiner Erfahrung sind die häufigsten Hürden nicht technologischer, sondern menschlicher und organisatorischer Natur.

  • Kultureller Widerstand und Mindset-Probleme: Die Transformation steht und fällt mit der kulturellen Akzeptanz. Detaillierte Lösungsansätze und die Rolle der Führungsebene hierfür finden Sie in Kapitel 3.4 (Datenkultur und Data Literacy).

4.2 Datenqualität und Integration

Das "Garbage In, Garbage Out"-Prinzip ist unerbittlich. Ein umfassendes Data Audit schafft Transparenz über den Zustand Ihrer Daten und deckt Qualitätsprobleme auf, bevor teure Folgeprojekte starten.

4.3 Kompetenzlücken und Ressourcenmangel

Insbesondere im Mittelstand sind Ressourcen begrenzt, um Spezialisten festzustellen. Unsere Data Strategy Beratungsleistungen: Anstatt teuer Personal zu suchen, bieten wir gezielte operative Unterstützung oder entwickeln als strategischer Partner Ihre gesamte Datenstrategie.

4.4 Technologische und Rechtliche Komplexität

Die Auswahl der richtigen Tools und DSGVO-Compliance erfordern spezialisiertes Wissen. Unsere tool-agnostische Beratung stellt sicher, dass Sie in zukunftssichere Technologie investieren, die exakt zu Ihren Anforderungen passt.

5. Der Ansatz von The Data Institute – Ihr Weg zur datengesteuerten Organisation

5.1 Unser ganzheitliches TDI-Framework: Kultur, Organisation, Architektur

Aus meiner Erfahrung basiert langfristiger Erfolg auf dem harmonischen Zusammenspiel von drei Säulen: Kultur, Organisation und Architektur. Wir schaffen eine datengestützte Denkweise, etablieren klare Rollen und konzipieren die passende technische Basis.

5.2 Unser erprobter 5-Stufen-Prozess

Wir begleiten Sie mit einem strukturierten Prozess, der sich in zahlreichen Projekten bewährt hat:

  • Data Audit (2-4 Wochen): Strategischer Startpunkt zur Analyse von Potenzialen und Quick-Wins
  • Strategieentwicklung (4-8 Wochen): Erstellung eines individuellen Fahrplans, der Geschäftsziele mit Dateninitiativen verknüpft
  • Datenarchitektur & -Integration (8-16 Wochen): Konzeption und Aufbau des soliden, technischen Fundaments
  • Implementierung von Lösungen (12-24 Wochen): Entwicklung von Dashboards, Reports und Self-Service-Analytics
  • Change Management & Enablement (fortlaufend): Nachhaltige Verankerung durch Training und kontinuierliche Begleitung

5.3 Ihr Partner für individuelle Lösungen

Wir liefern keine langen Präsentationen, sondern praktische, umsetzbare Lösungen. Mit branchenübergreifender Expertise und nachgewiesenen Ergebnissen aus Projekten mit MediaPrint, babymarkt.de, HAAS, share, Parfümerie Pieper oder der FUNKE Mediengruppe sind wir Ihr Partner auf Augenhöhe.

6. Datenstrategie in verschiedenen Branchen

6.1 Medienunternehmen

Medienhäuser stehen vor der Herausforderung, Silos zwischen Redaktion, Abo und Marketing zu überwinden. Bei der FUNKE Mediengruppe verbesserten wir durch Zusammenführung von Nutzerdaten die Prognose für Kündigungs-Wahrscheinlichkeit (Churn) signifikant und ermöglichten gezielte Gegenmaßnahmen.

  • Praxisbeispiel: MediaPrint (Transformation eines Medienhauses)
    • Herausforderung: Eine veraltete Dateninfrastruktur und ausgeprägtes Silodenken verlangsamten Entscheidungen und verhinderten Innovation.
    • Lösung: The Data Institute führte einen umfassenden Data Audit durch und konzipierte einen Modern Data Stack. Kern der Transformation war die Etablierung eines Hub-and-Spoke-Modells, das zentrale Governance mit dezentraler Analyse-Freiheit verbindet.
    • Ergebnis: Eine zentrale, vertrauenswürdige Datenquelle für das gesamte Unternehmen, befähigte Mitarbeiter durch Data-Literacy-Programme und die Fähigkeit, neue datengetriebene Produkte schnell zu entwickeln.

6.2 E-Commerce

Im kundenzentrierten E-Commerce sind Daten der Schlüssel zu Personalisierung und Effizienz. Ein Modern Data Stack ermöglicht tiefe Einblicke in das Kundenverhalten.

  • Praxisbeispiel: babymarkt.de
    • Herausforderung: Ein fragmentiertes Daten-Setup verhinderte tiefes Verständnis des Kundenverhaltens und der Produktperformance.
    • Lösung: Implementation eines Modern Data Stack, der alle relevanten Datenquellen integrierte und Self-Service-Analytics für Fachabteilungen ermöglichte.
    • Ergebnis: Deutlich schnellere und präzisere Analysen, 15% verbesserte Prognosegenauigkeit für den Lagerbestand und gesteigerte Marketing-Effizienz.

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7. Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Datenstrategie

  • Wie lange dauert die Entwicklung einer Datenstrategie? Die reine Strategieentwicklung dauert typischerweise 1-3 Monate. Die vollständige Implementierung ist ein längerfristiger Prozess von 12-18 Monaten, den wir eng begleiten.
  • Was kostet eine Datenstrategie? Aus unserer Erfahrung liegt die Strategieentwicklung bei mittelständischen Unternehmen zwischen 20.000-50.000 Euro, abhängig von Komplexität und Umfang. Die Implementierung variiert je nach gewählten Use Cases zwischen 20.000-150.000 Euro über 12-18 Monate. Nach einem unverbindlichen Erstgespräch erstellen wir eine transparente Kostenschätzung.
  • Kann ich die Strategie selbst entwickeln? Externe Beratung wird empfohlen, um blinde Flecken zu vermeiden, bewährte Praktiken zu integrieren und als neutraler Moderator interne Widerstände zu überwinden. Aus meiner Erfahrung scheitern 70% der intern entwickelten Strategien an mangelnder Objektivität.
  • Was sind die ersten Schritte einer Datenstrategie? Der ideale Start ist ein Data Audit zur Analyse Ihrer aktuellen Datensituation, gefolgt von einem strategischen Workshop.
  • Wie stellen wir sicher, dass die Datenstrategie Beratung umgesetzt wird? Durch einen klaren Maßnahmenplan, frühzeitige Mitarbeitereinbindung und starken Fokus auf Change Management – ein Kernbestandteil unserer Methodik. Unser 5-Stufen-Prozess sorgt für nachhaltige Verankerung.
  • Welchen ROI kann ich erwarten? Unsere Kunden erzielen typischerweise einen ROI zwischen 200-400% innerhalb von 18-24 Monaten durch Effizienzsteigerungen, bessere Entscheidungen und neue Geschäftsmöglichkeiten.

8. Fazit: Datenstrategie – Der Motor Ihres nachhaltigen Geschäftserfolgs

Eine Datenstrategie ist für Unternehmen im digitalen Zeitalter überlebenswichtig. Die Implementierung erfordert kontinuierliches Engagement, Veränderungsbereitschaft und die richtige Balance aus Technologie, Prozessen und Menschen. Unternehmen, die diese Reise antreten, werden mit besseren Entscheidungen, effizienteren Abläufen und unübertroffener Reaktionsfähigkeit belohnt.

9. Ihr nächster Schritt: Entfesseln Sie das Potenzial Ihrer Daten

Sind Sie bereit, Ihre Daten vom Kostenfaktor zum Werttreiber zu machen?

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