Enterprise Resource Planning (ERP)
Enterprise Resource Planning (ERP) ist ein Softwaresystem, das Unternehmen bei der Rationalisierung ihrer zentralen Geschäftsprozesse unterstützt – einschließlich Finanzen, Personalwesen, Fertigung, Lieferkette, Vertrieb und Beschaffung – und eine einheitliche Sicht auf die Aktivitäten sowie eine zentrale Datenquelle bietet.
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Was ist Enterprise Resource Planning?
ERP steht für Enterprise Resource Planning (Geschäftsressourcenplanung) und bezieht sich auf die Steuerung der vielfältigen Unternehmensressourcen wie Arbeit und Kapital. Durch eine effiziente Planung, Steuerung und Verwaltung von Geschäftsprozessen können Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozesse optimiert werden. Im Kern geht es darum, die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit in der richtigen Menge am richtigen Ort verfügbar zu haben. Dazu müssen Informationen aus allen Unternehmensbereichen zusammengeführt, ausgewertet und in Echtzeit bereitgestellt werden.
Abgrenzung zu ähnlichen Konzepten
- Warenwirtschaftssystem: Im Gegensatz zu ERP-Systemen fokussieren sich Warenwirtschaftssysteme hauptsächlich auf Waren, Lagerbestände und damit verbundene Prozesse, während ERP-Systeme umfassender sind.
- CRM-System: Customer Relationship Management konzentriert sich auf Kundenbeziehungen, während ERP alle Unternehmensprozesse integriert.
- PPS-System: Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme sind auf die Fertigung spezialisiert und bilden häufig ein Modul innerhalb eines ERP-Systems.
- Insellösungen: Im Gegensatz zu isolierten Softwarelösungen für einzelne Abteilungen bietet ein ERP-System eine integrierte Plattform für alle Unternehmensbereiche.
Historische Entwicklung von ERP
Mitte des 20. Jahrhunderts nutzten Unternehmen noch viele verschiedene Verwaltungssysteme für Finanzen und den Einkauf. Mit MRP 2 (Manufacturing Resource Planning) entstand in den 1980ern das erste integrierte System für die Verwaltung von Fertigungsprozessen. Mit fortschreitender Digitalisierung wurden dem System weitere Module hinzugefügt, woraufhin im Laufe der 90er und 2000er Jahren ERP entstand. ERP ist historisch aus der Produktionsplanung entstanden, umfasst heute jedoch das gesamte Spektrum betrieblicher Funktionen und bildet die zentrale Schaltstelle und das Rückgrat der digitalen Transformation in Unternehmen.
Funktionen eines ERP-Systems
Ein modernes ERP-System bietet zahlreiche Funktionen, die meist in Module gegliedert sind:
- Finanzen & Rechnungswesen: Buchhaltung, Controlling, Liquiditätsmanagement
- Personalwesen: Mitarbeiterverwaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Zeiterfassung
- Materialwirtschaft: Einkauf, Lagerverwaltung, Bestandsführung
- Produktion: Produktionsplanung und -steuerung, Kapazitätsplanung
- Vertrieb & Marketing: Auftragsabwicklung, Preisgestaltung, Kundenbeziehungen
- Logistik: Transport- und Versandmanagement, Lieferantenverwaltung
- Business Intelligence: Datenanalyse, Reporting, Kennzahlenmonitoring
- Qualitätsmanagement: Prüfungen, Reklamationsbearbeitung, Zertifizierungen
ERP und Datenmanagement
Die Basis eines funktionierenden ERP-Systems sind vollständige und korrekte Stammdaten. Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnt das Stammdatenmanagement immer mehr an Bedeutung, wie auch eine vom Analystenhaus BARC veröffentlichte Studie belegt, in der "Master Data Management und Datenqualitätsmanagement" den ersten Platz unter den Top BI- und Datenmanagementtrends erobert hat.
Rolle des ERP im Datenökosystem
- ERP-Systeme bilden zusammen mit CRM-Systemen und verschiedenen Datenbanklösungen die technische Infrastruktur einer Datenstrategie, die optimal auf die Geschäftsbedürfnisse zugeschnitten ist.
- Für ein erfolgreiches Datenmanagement ist eine umfassende Integration der Daten mit den relevanten Systemen wie CRM, ERP und Marketingautomatisierung wichtig, da nur im Zusammenspiel nachhaltige Effizienzsteigerungen möglich sind.
- ERP schafft eine "Single Source of Truth" - eine zentrale Datenbasis für fundierte Entscheidungen und effiziente Prozesse.
Master Data Management (MDM) und ERP
- Während ERP-Systeme wesentliche Geschäftsdaten verwalten, verbessert die Integration von Master Data Management (MDM) die globale Skalierbarkeit und Governance.
- Das Stammdatenmanagement bietet einen systematischen Ansatz für die Datenintegration und gewährleistet eine konsistente Nutzung und Wiederverwendung von Daten über verschiedene Systeme hinweg.
- Master Data Management liefert einen eindeutigen "goldenen Datensatz", der dem Marketing aktuelle Daten und präzise Informationen zur Personalisierung liefert.
Datenqualität und Datenintegrität im ERP
- Datenintegrität beginnt im ERP-System. Mit einheitlichen und vollständigen Stammdaten für Lieferanten, Kunden und Teile stellen Unternehmen ihr Reporting auf ein solides Fundament.
- Durch den Einsatz von KI-gestütztem Master Data Management können ERP-Systeme von skalierbarer Datenharmonisierung, Klassifizierung und Echtzeit-Governance profitieren.
Bereitstellungsmodelle
ERP-Systeme können auf verschiedene Weise bereitgestellt werden: Ein On-Premise-System wird im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens installiert, ein cloudbasiertes ERP wird über einen externen Anbieter betrieben, und Hybrid-ERP kombiniert beide Ansätze. Bei Cloud-ERP befindet sich die Software auf einem Remote-Server eines Drittanbieters, während On-Premise das klassische Modell der Bereitstellung von ERP-Software vor Ort im Rechenzentrum eines Unternehmens ist und den größten Grad an Kontrolle bietet.
Vorteile
- Die Automatisierung manueller Aufgaben und die Rationalisierung von Arbeitsabläufen durch ERP-Lösungen führen zu einer besseren Gesamteffizienz und höheren Produktivität.
- Ein Echtzeit-Zugang zu genauen und aktuellen Daten ermöglicht es Unternehmen, schnell fundierte Entscheidungen zu treffen.
- ERP-Systeme steigern die Effizienz und Produktivität, senken Kosten durch Prozessautomatisierung und verbessern Datenintegrität und -sicherheit.
- Moderne ERP-Systeme sind skalierbar und können mit dem Wachstum und den sich ändernden Anforderungen eines Unternehmens Schritt halten.
- Der Hauptvorteil von ERP ist die Möglichkeit, die Kosten im gesamten Unternehmen zu senken, da Administratoren Ineffizienzen leichter erkennen und beseitigen können.
- Verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Abteilungen
- Höhere Transparenz und bessere Kontrolle über Geschäftsprozesse
Herausforderungen
- Hohe Anfangsinvestition: Je nachdem, was für ein ERP-System benötigt oder gewählt wird, können die Ausgaben erheblich sein, insbesondere für KMU.
- Komplexität der Implementierung und Anpassung: ERP-Systeme sind komplexe Ökosysteme, die eine gründliche Planung und Anpassung erfordern.
- Datenmigration und -integration: Die Migration von Daten aus Altsystemen und die Gewährleistung einer nahtlosen Integration kann eine Herausforderung sein.
- Benutzerübernahme und Schulung: Es sind umfassende Schulungsprogramme erforderlich, um die Mitarbeiter zu befähigen.
- Unvermögen, bestehende Richtlinienprobleme zu lösen: ERP führt Prozesse und Richtlinien zusammen, kann aber fehlerhafte Prozesse nicht automatisch reparieren.
- Langwierige Implementierungsprojekte mit hohem Ressourcenbedarf
- Abhängigkeit von der gewählten Lösung und potenzieller Vendor Lock-in
ERP für verschiedene Unternehmensgrößen
Neben komplexen, stark integrierten und für viele Branchen anpassbaren, universellen ERP-Systemen stehen einem KMU auch branchenspezifische ERP-Systeme mit reduzierter Komplexität und Funktionalität zur Verfügung. Bis vor wenigen Jahren waren Enterprise-Resource-Planning-Systeme nur in Konzernen und Großunternehmen im Einsatz. Heute gibt es hingegen flexible, skalierbare ERP-Systeme, die insbesondere KMUs neue Möglichkeiten eröffnen.
Führende ERP-Anbieter und Lösungen
Die größten Marktanteile im ERP-Bereich teilen sich weltweit die Anbieter SAP (33,8%), Microsoft (8,5%), Odoo (5,9%) und Oracle (4,2%), gefolgt von Workday, Sage und Infor. Der ERP-Markt bietet sowohl universelle als auch branchenspezifische Lösungen, die als On-Premise-, Cloud- oder Hybrid-Systeme verfügbar sind.
Weitere wichtige Anbieter
- Odoo: Open-Source-ERP mit modularem Aufbau
- weclapp: Browserbasierte Cloud-ERP-Lösungen für KMU
- Xentral: Webbasierte ERP-Cloud-Software für Start-ups und Kleinunternehmen
Open-Source-Alternativen
Open-Source-ERP-Lösungen bieten Vorteile wie Anbieterunabhängigkeit und Anpassbarkeit und umfassen Systeme wie Odoo Community Edition, ERPNext, WebERP, Metasfresh und Dolibarr.
Branchenspezifische Lösungen
Neben universellen ERP-Systemen existieren spezialisierte Lösungen mit reduzierter Komplexität für bestimmte Branchen wie Handel (Netzwerk, JTL), Fertigung (abas, IQMS), Dienstleistung (proAlpha) oder Gesundheitswesen (ORBIS).
FAQ zum Enterprise Resource Planning
Welches ERP-System ist das richtige für mein Unternehmen?
Die Wahl hängt von Unternehmensgröße, Branche, Budget und spezifischen Anforderungen ab. Es ist wichtig, eine gründliche Analyse der Geschäftsprozesse durchzuführen und verschiedene Systeme zu evaluieren, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Wie lange dauert die Implementierung eines ERP-Systems?
Die Implementierungsdauer variiert je nach Unternehmensgröße und Komplexität des Systems. Kleinere Projekte können in 3-6 Monaten abgeschlossen sein, während umfangreiche ERP-Einführungen in großen Unternehmen mehrere Jahre dauern können.
Welche Kosten entstehen bei der Einführung eines ERP-Systems?
Laut Columbus Systems liegen die Kosten für einen On-Premise ERP-Arbeitsplatz zwischen 5.000 € und 6.000 €. Cloud-Lösungen sind weniger zeitaufwändig in der Implementierung, erfordern jedoch monatliche Nutzungsgebühren für Lizenzen und Hosting.
Wie verbessert MDM mein ERP-System?
Master Data Management (MDM) verbessert die globale Skalierbarkeit und Governance Ihres ERP-Systems und sorgt für konsistente, qualitativ hochwertige Stammdaten über alle Unternehmensbereiche hinweg.
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